Im letzten Blogbeitrag stellte ich den Jisc Guide für die Entwicklung digitaler Kompetenzen vor. Dieser legte mit Medien- und Informationskompetenz, Digital Scholarship, Lernfähigkeit, IKT-Kompetenz, Karriere- und Identitätsmanagement sowie der Fähigkeit zur Kommunikation und Kollaboration sieben Elemente der digitalen Kompetenzen vor allem für den Hochschulbereich fest.
Doch nicht nur im wissenschaftlichen Umfeld ist dies wichtig, sondern auch bei den Berufsbildern, die stark von der Digitalisierung betroffen sind. Besonders im gewerblich-industriellen Bereich und bei kaufmännischen Berufen werden sich die Berufe durch die Digitalisierung wandeln.
Für Prof. Dario Gugolz und Prof. Markus Wyss vom Department Informatik der Hochschule Luzern sind deshalb in der Berufsbildung vor allem Kompetenzen in sechs Bereichen relevant:
1. Informationen
1.1 Suchen und Filtern von Informationen
1.2 Beurteilung von Informationen
1.3 Speicherung und Abruf von Informationen
2. Inhalte
2.1 Entwicklung und Integration von Inhalten
2.2 Lizenzen und Urheberrecht
3. Kommunikation
3.1 Interaktion über Technologien
3.2 Teilen von Informationen und Inhalten
3.3 Engagement in der Online‐Gesellschaft
3.4 Zusammenarbeit über digitale Kanäle
3.5 Verhalten im digitalen Raum
3.6 Verwaltung der digitalen Identität
4. Sicherheit
4.1 Schutz von Geräten
4.2 Schutz persönlicher Daten
4.3 Schutz der Gesundheit
4.4 Schutz der Umwelt
5. Technologien
5.1 Sensorik
5.2 Interaktion Mensch und intelligente Maschinen
5.3 IoT
5.4 Umgang mit fachspezifischen (berufsspezifisch) digitalen Technologien
6. Problemlösung im digitalen Umfeld
6.1 Lösung technischer Probleme
6.2 Identifizierung von Bedürfnissen und technologischen Antworten
6.3 Innovation und kreative Nutzung von Technologie
6.4 Entwicklung von Programmen
Diese Digitalkompetenzen lehnen sich dabei am European Digital Competence Framework an.
Zusammen mit der Metropolitan Konferenz Zürich haben sie eine Plattform entwickelt, die diese Kompetenzen in rund 290 Berufsbildern darstellt. Dabei gibt es drei Ausprägungsniveaus (Basis, Intermediate, Fortgeschritten), die die Lernenden idealerweise zukünftig beherrschen sollten.
Ein Beispiel:
Den Machern der Plattform ist es wichtig, dass die Informationen bei den Bildungsverantwortlichen einen Diskurs anregen, wie die Digitalisierung in die Bildungspläne und in methodischen und didaktischen Lernformen einbezogen werden können.
Links:
berufsbildungdigital.ch
Kurz-Film zur Online-Plattform Digitalisierung in der Berufsbildung