Das Thema «Digitalität» ist omnipräsent in den Medien. Politik und Wirtschaft beschwören, dass die digitalen Kompetenzen der Mitbürger und Mitarbeitenden gepuscht werden müssen. Doch was wird eigentlich unter digitalen Kompetenzen verstanden und wie können diese entwickelt werden?
Bereits von 2011-2013 untersuchte das britische Programm Jisc Developing Digital Literacies institutionelle Ansätze zur Entwicklung der digitalen Kompetenz an Universitäten und Hochschulen. Damals nahmen 12 institutionelle Projekte und 10 Berufsverbände mit verschiedenen Gruppen aus Studenten, akademischen Mitarbeitenden, Forschern, Lehrern, Bibliothekaren, leitende Angestellte aber auch administratives und technisches Personal sowie Hilfspersonal teil.
Sie stellen fest, dass digitale Kompetenzen jene Fähigkeiten sind, welche eine Person braucht, damit sie in einer digitalen Gesellschaft leben, lernen und arbeiten kann. Dabei geht die digitale Kompetenz über klassische IT-Fähigkeiten hinaus. Sie umfasst eine Palette von digitalen Verhaltensweisen, Praktiken und Identitäten. Was es bedeutet «digital» zu sein, ändert sich immer wieder im Laufe der Zeit und über verschiedene Kontexte hinweg.
Jisc legt sieben Elemente der digitalen Kompetenzen fest:
– Medienkompetenz
– Informationskompetenz
– Digital Scholarship
– Lernfähigkeit
– Informations- und Kommunikationstechnik-Kompetenz (IKT)
– Karriere- und Identitätsmanagement
– Fähigkeiten zur Kommunikation und Kollaboration
Aus dem damaligen Programm ist der umfangreiche Guide «Developing digital literacies» entstanden, der das gesammelte Wissen und die Ressourcen anhand praktischer Anleitungen, Werkzeuge und Ansätze weitergibt, mit denen digitalen Kompetenzen entwickelt werden können. Dabei berücksichtigt er auch strategische Perspektiven zu Vision, Führung, Unternehmenskultur und Veränderung. Beispielsweise ist es sinnvoller digitale Kompetenzen in andere Veränderungsphasen zu integrieren als zu versuchen einen Konsens über verschiedene isolierte Initiativen zu erreichen. Der Schwerpunkt des Guides ist auf die Hochschule ausgelegt, aber das ein oder andere kann auch im unternehmerischen Umfeld angewandt werden.