Inverted, flipped Classroom oder Blended Learning?

Mit der Zunahme der Digitalisierung in der Bildung fallen häufig Begriffe wie «Inverted» oder «Flipped Classroom» oder «Blended Learning». Doch was ist genau der Unterschied? Und wie ändern sich dabei die Rollen der Lernenden und der Lehrenden? Gibt es Best-Practice-Beispiele, wie die verschiedenen Lehrkonzepte erfolgreich umgesetzt werden können?

Tafel auf dem Kopf

Quelle: Pixabay

Sehr vereinfacht kann bei allen drei Lehrkonzepten gesagt werden, dass die Lernenden, also Schüler, Studierenden oder Teilnehmende einer Weiterbildung sich daheim selbständig mit dem vorgegebenen Unterrichtsmaterial vorbereiten. Im Präsenzunterricht nutzen sie dann die Zeit um mit den Lehrpersonen  und den anderen Teilnehmenden das jeweilige vorbereitete Thema zu diskutieren und dazu Fragen zu stellen. Die klassische Unterrichtsmethode Präsenz mit Hausaufgaben wird dabei auf den Kopf gestellt.

Dies setzt eine hohe Selbstlernfähigkeit der Lernenden voraus. Auch die Rolle der Lehrpersonen ändert sich dabei.

Der Begriff  «Flipped Classroom» wird vor allem im schulischen Kontext verwendet, während  «Inverted Classroom» eher im Hochschulumfeld vorkommt. Die Lernenden erhalten die Lernmaterialien mit dem Hinweis, dass sie sich selbständig damit für den Präsenzunterricht oder die Vorlesung vorbereiten sollen. Dies kann analog oder auch vermehrt digital beispielsweise mit Hilfe einer Learning-Management-Plattform (LMS) wie Moodle sein. Der Blended-Learning-Ansatz geht dabei etwas weiter und integriert die selbständigen Vorbereitungen gezielt in ein Lernsetting, das in der Regel mit einem Kickoff startet und so für die Lernenden verbindlicher wird. Das Kickoff kann dabei aber auch ein Webinar sein und muss nicht zwingend in der Präsenz vor Ort stattfinden. Häufig wird dieses Lehrkonzept in der Weiterbildung angewendet, welche mehrere Tage umfassen.

Alle drei Lehrkonzepte setzen aber voraus, dass die Lernenden selbständiges Lernen gewohnt sind und wissen, wie sie aktiv Fragen stellen können. Sie werden damit aus ihrer manchmal eher passiven Rolle als Lernkonsumenten herausgeholt. Diese Konzepte können sehr motivierend sein, wenn die Lernenden selbständig ihre eigene Lernumgebung gestalten und entwickeln dürfen. Dabei muss aber darauf geachtet werden, dass die Lernenden mit kleinen Schritten in ihre neue Rolle eingeführt werden.

Auch für die Lehrenden ändert sich das Rollenverständnis. Sie geht weg vom eigentlichen «Erklärer» hin zu einem Moderator. Zudem begleiten sie im optimalen Falle den Lernprozess. Berücksichtigt werden muss auch, dass der Aufwand für die Vorbereitungen der Lehrmaterialien und die Pflege des LMS steigen kann.

Gute Beispiele und Tipps, wie diese Konzepte erfolgreich umgesetzt werden, stellt e-Teaching in ihrer Projektdatenbank für Hochschulen vor. Ausbilder aus dem Weiterbildungsbereich finden bei wb-web.de weitere Anregungen. Lehrer an Schulen werden auf lehrer-online.de mit Hilfe der Suchfunktion zu «Flipped Classroom» fündig.

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